Der Rheinsteig verläuft rechtsrheinisch insgesamt 325 Kilometer auf 21 Etappen mit jeweils gut 8 bis 22 Kilometern Länge von Bonn bis nach Wiesbaden. Der Fernwanderweg Rheinsteig ist meiner Meinung nach zurecht mit dem Wandersiegel „Premiumwanderweg im Mittelgebirge“ des Deutschen Wanderinstituts zertifiziert. Denn es geht vorbei an Burgen, Schlössern, Weinanbaugebieten, er verläuft durch das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal, durch den Wald und durch geschichtsträchtige Orte. Besonders schön sind aber immer wieder die grandiosen Ausblicke auf Vater Rhein. Der Rheinsteig gehört zu den “Top Trails of Germany”, was für ein gutes Wegequalitätsmanagment und zertifizierte wanderfreundliche Beherbergungsbetriebe auf dem Rheinsteig spricht. In diesem Artikel möchte ich euch die wichtigsten Fragen zum Rheinsteig beantworten und einige persönliche Tipps zum Fernwanderweg Rheinsteig geben.
*Hinweis: Dieser Bericht ist im Rahmen einer Einladung der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH zum Bloggerwandern entstanden. Anreise, Unterkunft und Verpflegung hat die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH für mich getragen. Meine Meinung, Ansichten und Tipps bleiben davon unbeeinflusst.
Überblick Rheinsteig
Der Rheinsteig besteht aktuell aus insgesamt 21 Etappen, von denen die Kürzeste 8,42 Kilometer beträgt (Niederlahnstein nach Braubach, Etappe 11) und die Längste 22,6 Kilometer (St. Goarshausen nach Kaub, Etappe 15). Je nach individuellem Anspruch, persönlicher Ausdauer und Kondition, sowie zur Verfügung stehender Zeit könnt ihr die gesamte Strecke in 14 bis 32 Tagen mit 3 bis 6 sechs Stunden Wanderzeit pro Tag absolviert werden. Dabei werden über 9.000 Höhenmeter bergauf und bergab zurückgelegt. Gut lässt sich der Rheinsteig auch als Tagestour oder Mehrtagestour erkunden und kennenlernen, da viele der Städte und Gemeinden an der Strecke einfach, bequem und schnell mit dem Bus, Pkw oder Zug erreichbar sind.
Alle Fakten zum Rheinsteig im Überblick:
Start: | Bonn |
Ziel: | Wiesbaden |
Gesamtstrecke: | 320 km |
Höhenmeter: | 9.944 Hm / 9.914 Hm |
Dauer: | 14 – 32 Tage je nach Planung, Kondition und Ausdauer |
An-/Abreise: | Mit der Bahn erreicht ihr schnell den Bonner Hbf und von dort sind es nur wenige Schritte bis zum Startpunk – der Markplatz neben dem historischen Rathaus. |
Wanderkarte: | KOMPASS Wanderführer Rheinsteig* |
Offizielle Website: | Rheinsteig.de |
GPX-Daten: | GPX Rheinsteig (Nord-Süd: Bonn nach Wiesbaden) GPX Rheinsteig Süd-Nord |
Wander-Broschüre: | Alle Broschüren und eine kostenlose Wanderkarte könnt ihr downloaden oder bestellen auf romantischer-rhein.de |
Offizielle App: |
Rheinsteig auf Komoot
Ich habe die 21 Etappen auf dem Rheinsteig mit Komoot festgehalten. Dort könnt ihr die Tour nachwandern und die GPS-Daten herunterladen.
Wandern auf dem Rheinsteig
Die einzelnen Etappen des Rheinsteigs verlaufen über das jeweilige Gebiet der Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, wobei das Letztgenannte den territorial den größten Anteil aufweist. Selbstverständlich kann der Rheinsteig in beide Richtungen gewandert werden. Aufteilen lassen sie die einzelnen Etappen in vier Regionen – Siebengebirge, Unteres Mittelrheintal, Oberes Mittelrheintal und die Kulturlandschaft Rheingau. Ergänzt wird der Rheinsteig durch zurzeit insgesamt 10 „Rheinsteig-Rundtouren“ mit Längen zwischen gut 8 und 20 Kilometern. Im Einzelnen sind das die Loreley-Extratour um St. Goarshausen, der Traumpfad Saynsteig um Bendorf-Sayn, die Wäller Tour Bärenkopp um Waldbreitbach sowie der Traumpfad Waldschluchtenweg um Vallendar, die Strecke Rhein-Wisper-Glück um Lorch-Lorchhausen und der Rundweg „In Vino Veritas“ um Lorch am Rhein. Ebenfalls zugehörig sind der Fürstenweg um Neuwied-Segendorf, der Klosterweg um Rengsdorf, die Iserbachschleife um Anhausen sowie die Rauenthaler Spange um Rauenthal.
Tipp: KD-Schiffstour auf dem Rhein
Wenn ihr auf dem Rheinsteig wandert, empfehle ich euch in jedem Fall mal den Fahrplan der KD-Schifffahrt zu prüfen. Denn es gibt nicht Schöneres, nach einem anstrengenden Wandertag, eine Schiffstour auf dem Rhein zu machen. Den aktuellen Fahrplan, findet ihr hier.
Rheinsteig Etappen im Siebengebirge
Das Siebengebirge gehört zu einem der ältesten Naturparks in Deutschland dem Naturpark Siebengebirge. Das Siebengebirge besteht aus mehr als 50 Bergen vulkanischen Ursprungs. Der Rheinsteig führt mitten durch diese atemberaubenden Naturlandschaft. Die Etappen liegen zum größten Teil in Nordrhein-Westfalen.
Etappe 1: Bonn nach Königswinter (22,1 km)
Gleich zum Auftakt präsentiert sich der Rheinsteig mit einer schweren und steilen Etappe, die trotz gut begehbarer Wege einige Kondition und Trittsicherheit erfordert. Nach dem Start auf dem historischen Bonner Marktplatz folgen das Foveaux-Häuschen von 1820, der Dornheckensee, Dollendorfer Weinberg und der Biergarten Petersberg mit Panorama bis in die Eifel als Höhepunkte.
Rheinsteig Etappe 1 auf Komoot
Etappe 2: Königswinter nach Bad Honnef (16,1 km)
Gute Kondition und Ausdauer sowie möglichst alpine Erfahrung und festes Schuhwerk verlangt auch die zweite Etappe. Belohnt für die Strapazen werden Wanderer mit dem „Märchenschloss“ der Drachenburg, der ebenso mythischen Burgruine Drachenfels, dem gemütlichen Restaurant unterhalb der Löwenburg und der tollen Aussicht vom 366 Meter hohen Berg Himmerich.
Etappe 3: Bad Honnef nach Linz (18,5 km)
Gleiches gilt für die dritte Etappe durch das südliche Siebengebirge und zu den Steilwänden des Mittelrheintals. Als Highlights zu verzeichnen sind der Rastplatz Auge Gottes, der Stuxberg mit Blick über das Rheintal, der Aussichtspunkt Erpeler Ley sowie das imposante Rheinpanorama bei der schönen Fachwerkstadt Linz.
Unteres Mittelrheintal – Rheinsteig Etappen
Die Etappen des Rheinsteig vom oberen Mittelrheintal führen von Linz bis nach Koblenz und liegen ausschließlich in Rheinland-Pfalz.
Etappe 4: Linz nach Bad Hönningen (13,8 km)
Weniger fordernd und nur mittelschwer ist die vierte Etappe auf lediglich leicht begehbaren Wegen. Schöne Sicht auf den großen Strom hat man vom 174 Meter hohen Kaiserberg mit dem Gipfelkreuz sowie vom Wanderweg bei Dattenberg und Sinzig. Inmitten grüner Wiesen liegt der Rastplatz Weitblick Leubsdorf.
Etappe 5: Bad Hönningen nach Leutersdorf (16,6 km)
Die fünfte Rheinsteigetappe ist reich an Aussichten, aber auch wieder deutlich schwerer. Hervorzuheben sind die Sicht vom Rheinbrohler Ley auf Hammerstein, die benachbarte Burgruine Hammerstein sowie die Aussicht über Leutesdorf und Andernach.
Etappe 6: Leutersdorf nach Rengsdorf (19,3 km)
Sportlich zeigt sich auch die sechste Etappe vorbei am Neuwieder Becken, welche den Naturparkweitblick Hüllenberg, die Sicht über das Wiedtal und die Burgruine Altwied parat hält. Erwähnung verdienen auch die Aussichtspunkte Almblick bis zur Laubachsmühle und Schauinsland-Rengsdorf.
Etappe 7: Rengsdorf nach Sayn (16,5 km)
Etwas entspannter geht es auf der siebten Etappe zu. Von den größeren Anstrengungen der vergangenen Tage erholen können sich Rheinsteig-Wanderer auf den Wegen zur Nonnenley mit Blick in das Engelbachtal, zum Nachbau des Römerturms und Stausee Schwanenteich samt Gastronomie sowie zum Aussichtspunkt Schauinsland und zur majestätischen Burg Sayn.
Etappe 8: Sayn nach Vallendar (12,2 km)
Nachdem man Kraft getankt hat, stellt die achte Etappe wieder höhere Anforderungen. Die Fernsicht von Burg Sayn über das Rhein- und Brextal, die Schutzhütte Oskarhöhe, das Kulturdenkmal Limeswachturm, der Waldgasthof Meisenhof bei Bendorf und die Gaststätte Wüstenhof bei Weitersburg winken zur Belohnung.
Etappe 9: Vallendar nach Koblenz (9,33 km)
Mit meist gut begehbaren und nicht allzu steilen Wegen ist die neunte Etappe nur mittelschwer. Sehenswerte Stationen entlang der Strecke sind die Quelle Bischofsbour bei Vallendar, der Aussichtspunkt Landesforsten nahe Koblenz und die ehemals preußische Festung Ehrenbreitstein.
Oberes Mittelrheintal – Rheinsteig Etappen
Die Kulturlandschaft oberes Mittelrheintal wurde in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Von Koblenz bis nach Kaub wandert ihr durch eine atemberaubende Landschaft auf fünf Etappen des Rheinsteigs. Auch hier seid ihr ausschließlich in Rheinland-Pfalz unterwegs.
Etappe 10: Koblenz nach Niederlahnstein (13,8 km)
Die Etappe Nummer 10 fordert wieder mehr Muskelkraft und Durchhaltevermögen von den Wanderern. Im wilden und romantischen Lahntal beeindrucken der Bienhornpfad durch Buchenwälder, der Rastplatz Hunsrückblick, der Aussichtspunkt Uhuley beim Klostercafé Allerheiligenberg und das enge Felsental der Ruppertsklamm.
Etappe 11: Niederlahnstein nach Braubach (8,42 km)
Die elfte, kürzeste und somit trotz einiger Steigungen überschaubare Etappe auf dem Rheinsteig führt entlang der Lahn, über den Mehrsberg und ins Rheintal. Erholung bieten der Biergarten Schleusenhaus bei Lahnstein, die Sicht vom Mehrsberg und die gemütliche Grillhütte Braubach.
Etappe 12: Braubach nach Kamp-Bornhofen (17,0 km)
Die zwölfte Etappe auf dem Höhenpfad über das Mittelrheintal ist eher schwer, bietet dafür annähernd dramatisch wirkende Panoramen. Visuelle Höhepunkte sind die Marksburg aus dem 12. Jahrhundert, der Rheinblick bei Spay, von der Rheinsteighütte Osterspai und der Kapelle am Filsener Ley. Ein beliebtes Fotomotiv auf dem Hexenköpfle ist die dortige Holzskulptur.
Etappe 13: Kamp-Bornhofen nach Kestert (14,0 km)
Entspannt wie der hier ruhig fließende Rhein präsentiert sich auch Etappe 13. Wie aus dem Bilderbuch ist die Rheinsicht vom Rastplatz Rosenlay, sehenswert die Ausstellung in der Burg Sterrenberg und gemütlich die Terrasse von Burg Liebenstein. Von den beiden auch als „Feindliche Brüder“ bekannten Burgen hat man genau so tolle Sicht auf den Fluss wie von der Hindenburghöhe bei Kestert.
Etappe 14: Kestert nach St. Goarshausen (12,6 km)
Lediglich eine ausreichende Grundkondition benötigen Wanderer für die Etappe 14 durch Weinberge und das Pulsbachtal. Stärkung gibt es in Uschis Wanderstation, tolle Sicht von der Bank über dem Ehrenthal und historisches Ambiente rund um Burg Maus. Bei eventuellem Regen bietet die Rheinsteighütte Nochern perfekten Schutz.
Etappe 15: St. Goarshausen nach Kaub (22,6 km)
Die längste Wanderroute auf dem Rheinsteig gilt wegen zahlreicher Attraktionen auch als sogenannte Rheinsteig Königsetappe. Gleich zu Beginn bestätigt dies der Drei-Burgen-Blick bei St. Goar. Das Plateau der Loreley, die Felsenkanzel und der Biergarten Rheinsteig-Rast bei Bornich sind weitere Highlights. Nahezu unberührt ist das Urbachtal, tolle Fernsicht gibt es am Pavillon Schwedenschanze und am Steilhang über Kaub.
Etappe 16: Kaub nach Lorch (13,5 km)
Anspruchsvoll, aber landschaftlich äußerst reizvoll folgt Etappe 16 mit dem Gutenfelssteig zur gleichnamigen Burg, dem Rastplatz bei Lorch an der Landesgrenze von Hessen und Rheinland-Pfalz, den Aussichtspunkten Wirbellay und Lorchhausen bei Bacharach sowie der Burgruine Nollig.
Etappe 17: Lorch nach Rüdesheim (20,7 km)
Die schwere Etappe 17 führt aus dem Mittelrheintal in den Rheingau. Auf dem Weg liegen die Aussichtspunkte Georgsruh, Rittersaal und Rossel, die Schutzhütte Paul Claus, die populäre Gaststätte Bauernschänke in Rüdesheim und das Jagdschloss Niederwald samt Wildgehege sowie das massive Niederwalddenkmal.
Rheingau – Etappen Rheinsteig
Das Rheingau liegt in Hessen und ihr wandert auf den letzten vier Etappen von Rüdesheim nach Wiesbaden.
Etappe 18: Rüdesheim nach Johannisberg (14,6 km)
Die 18. und vergleichsweise einfache Etappe ist die Visitenkarte des grünen Rheingaus. Überregional bekannte Sakralgebäude sind die gotisch-romanische Abtei St. Hildegard und Kloster Marienthal aus dem 14. Jahrhundert bei Geisenheim. Traumhaftes Panorama findet sich am Donnersbergblick.
Etappe 19: Johannisberg nach Kiedrich (14,3 km)
Durch eine sanfte Hügellandschaft mit zahlreichen Rebstöcken führt die gleichermaßen recht einfache 19. Etappe. Ganz im Zeichen edler Tropfen steht die jeweilige Gastronomie in Schloss Vollrads, Kloster Eberbach und Kiedrich. Bis zum Horizont reicht der Blick bei Oestrich-Winkel und Eltville am Rhein.
Etappe 20: Kiedrich nach Schlangenbad (10,1 km)
Die 20. und vorletzte Rheinsteig-Etappe ist mit lediglich zehn Kilometern Distanz und nur wenigen Steigungen leicht zu absolvieren. Gerne fotografieren Wanderer die Burgruine Scharfenstein und stärken sich anschließend in der Waldgaststätte Rausch bei Eltville am Rhein, bevor sie am Buchwaldgraben eine Rast einlegen.
Etappe 21: Schlangenbad nach Wiesbaden (17,4 km)
Entlang der letzten und leichten Etappe geben die bezaubernden Landschaften des Rheingaus mit dichten grünen Wäldern und Wiesen sowie ebensolchen Weinbergen eine gelungene Abschiedsvorstellung. Markante Eckpunkte des Endspurts sind der Graue Stein samt Ludwig-Schwenk-Hütte, das Denkmal Goethestein bei Wiesbaden, die Rheinbrücke am Schiersteiner Hafen und das Biebricher Schloss aus dem frühen 18. Jahrhundert.
10 Sehenswürdigkeiten am Rheinsteig
Exemplarisch und stellvertretend für die zahlreichen interessanten Sehenswürdigkeiten auf dem Rheinsteig folgt hier eine sicherlich unvollständige, nichtsdestotrotz jedoch auch teils repräsentative Liste derjenigen Attraktionen entlang des Fernwanderweges.
#1 – Drachenfels
Der 321 Meter hohe Berg Drachenfels samt der gleichnamigen Ruine bei Bad Honnef und Königswinter am Rhein im Siebengebirge wurde schon im 19. Jahrhundert als Ausflugsziel entdeckt und touristisch erschlossen. Brachten zunächst Esel die Besucher auf den schon von weitem gut sichtbaren Gipfel, steht seit 1883 auch die Drachenfelsbahn als älteste Zahnradbahn in Deutschland für den Transport zur Verfügung.
#2 – Schloss Arenfels
Die mittelalterliche Schlossanlage oberhalb der als auch Heilbad bekannten Stadt Bad Hönningen im Norden von Rheinland-Pfalz entstand im 13. Jahrhundert und erhielt ihr heutiges neugotisches Äußeres Mitte des 19. Jahrhunderts. Rund um das umfangreich sanierte Bauwerk wachsen zahlreiche Weinstöcke. Auf dem Gelände und im Inneren des Schlosses werden häufig Hochzeiten, Familienfeste und Firmenfeiern sowie Tagungen veranstaltet.
#3 – Ruppertsklamm
Die gut einen Kilometer lange Schlucht Ruppertsklamm beiderseits des Lahnzuflusses Michelsbach bei der Stadt Lahnstein liegt im Niederwesterwald und ist schon seit 1936 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die prägnante Felsschlucht wurde ab 1910 für Wanderer erschlossen, heute verlaufen dort der Rheinsteig und Lahnwanderweg über diverse Brücken und Stege sowie mit Stahlseilen gesicherte Stufen.
#4 – Loreley
Der vermutlich nach einer Sagenfigur aus dem Mittelalter benannte und 132 Meter hohe Schieferfelsen am rechten Rheinufer bei St. Goarshausen im Nordosten von Rheinland-Pfalz ist der berühmteste Ort im gesamten UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Einst wegen einer gefährlichen Sandbank im Rhein von Schiffern gefürchtet, sind heute die benachbarte Freilichtbühne Loreley und die nahe Burg Katz große Publikumsmagneten.
#5 – Feindliche Brüder
Die beiden direkt benachbarten Burgen Liebenstein und Sterrenberg aus dem späten 16. Jahrhundert bei Kamp-Bornhofen im Rhein-Lahn-Kreis tragen ihren Spitznamen aufgrund einer Erzählung über zwei Brüder, die sich dort einst angeblich in dieselbe Frau verliebten und deshalb vorübergehend entzweiten. Tatsächlich hat zwischen den beiden Burgen aber wohl niemals ein Kampf stattgefunden.
#6 – Schloss Vollrads
Das im frühen 13. Jahrhundert erstmals als Weingut urkundlich erwähnte Schloss nördlich von Oestrich-Winkel im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis liegt inmitten von Wäldern und Weinbergen ca. zwei Kilometer vom Rhein entfernt. Auf den 80 Hektar Rebfläche um das weitläufige Anwesen wachsen ausschließlich Riesling-Trauben, die als Weine unter dem Namen der Lage Schloss Vollrads erfolgreich vermarktet werden.
Tipp: Kulinarik auf Burg Sterrenberg
Ich durfte auf Burg Sterrenberg ein herausragendes Menü mit einer grandiosen Weinprobe in der Grafenstube der Burg genießen. Die Burg kann als Event Lokation und für Familien- und Firmenveranstaltungen gebucht werden. Aber auch Tagesgäste kommen auf ihre Kosten. Im gemütlichen Burg Café und der wunderschönen Terrasse mit Blick auf den Rhein könnt ihr hausgemachten Kuchen, Cupcakes, Tee und feine Kaffeespezialitäten genießen.
#7 – Burg Scharfenstein
Die ehemalige Spornburg Scharfenstein unweit der Gemeinde Kiedrich im Süden des Rheingau-Taunus-Kreises im Südwesten Hessens wurde wahrscheinlich um 1160 erbaut und bis Ende des 17. Jahrhunderts als erzbischöfliche Residenz genutzt. Seit 1962 ist von der Anlage, die in den Sommermonaten gelegentlich als Festgelände dient, nur noch der Bergfried erhalten.
#8 – Grauer Stein
Die als Naturdenkmal und bis zu 12 Meter hoher Kletterfelsen überregional bekannte Felsgruppe „Grauer Stein“ zwischen Schlangenbad-Georgenborn im Rheingau-Taunus-Kreis und dem Wiesbadener Stadtteil Frauenstein liegt direkt am Rheinsteig und wird von Wanderern häufig fotografisch verewigt.
#9 – Marksburg
Oberhalb von Braubach thront die majestätische Marksburg aus dem 12. Jahrhundert. Das besondere der Höhenburg ist, dass sie nie zerstört wurde. Die Burg steht unter Denkmalschutz. Im Burgmuseum trefft ihr auf Rittersaal, Folterkammer, Burggarten, Burgschmiede und anderen spannenden Räumen aus der Ritterzeit. Empfehlen kann ich euch auch ein Stückchen Kuchen in der Marksburg Schänke.
#10 – Goethestein
Der Überlieferung zufolge soll sich der berühmte deutsche „Dichterfürst“ bei seiner Kur in Wiesbaden 1815 besonders lobend über die schöne Aussicht im heutigen Wiesbaden-Frauenstein geäußert haben. Ihm zu Ehren wurde 1932 ein Tetraeder vor Ort errichtet, der seither viel besucht wird und eine Station des Rheinsteigs markiert.
Welche Rheinsteig-Etappe ist am schönsten?
Angesichts der überwältigenden Vielfalt an Attraktionen und Sehenswürdigkeiten sowohl landschaftlicher als auch kultureller Natur entlang sämtlicher Etappen des Rheinsteigs ist die Beantwortung dieser Frage sehr schwer zu beantworten. Zu groß und vielseitig ist das Angebot an für die Augen unvergesslichen Orten auf den meisten der 21 Etappen, als das man diesbezüglich eine auch nur annähernd gerechte Wahl der in der Tat schönsten Etappe vornehmen könnte. Für mich besonders schön und beeindruckend ist die schon lange weltberühmte Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal, deren fruchtbare Weinberge, engen Ufersiedlungen, dramatischen Felsenvorsprünge und alten Burgen nicht von ungefähr als exemplarisch für die „Rheinromantik“ angesehen werden. Ganz besonders schön ist die sogenannte Königsetappe auf dem Rheinsteig (Etappe 15).
Wo kann man auf dem Rheinsteig übernachten?
Auf dem Rheinsteig gibt es eine große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Es gibt sehr viele Campingplätze unterwegs, falls ihr gerne mit einem Zelt unterwegs seid. Auf dem Weg habt ihr außerdem die Möglichkeit in Jugendherbergen, Gästezimmern oder auch sehr schönen Hotels zu übernachten. Viele der Gastgeber entlang der gesamten Strecke des Rheinsteigs sind zertifizierte „Rheinsteig-Partner“, die sich mit ihren Angeboten und Serviceleistungen speziell an Wanderer richten. Hierzu zählen etwa ein gesundes Frühstück, Lunchpakete, regionale Gerichte und Weine, Shuttleservice, Gepäcktransfer sowie individuelle Tourenberatung und Trockenmöglichkeiten für Kleidung. Die Unterkünfte können, müssen jedoch nicht immer und überall vorgebucht werden. Wer aber lieber sicher sein möchte, nach einem langen Wandertag eine Unterkunft zu haben, bucht in der Regel rechtzeitig vor. Einige besondere Unterkünfte möchte ich euch im Folgenden vorstellen:
Landgasthof zum Weißen Schwan in Braubach
Der Landgasthof zum Weißen Schwan ist ein echtes Schmuckstück in Braubach. Die Themenzimmer wirken modern und gleichzeitig mittelalterlich romantisch. Ihr übernachtet in einem sehr gut gepflegten Fachwerkhaus, welches zuvor mal eine Mühle war. Frühstück und Abendessen sind ein echter Genuss. Der Familienbetrieb ist absolut freundlich und sehr zuvorkommend. Gebucht werden kann auch eine Rheinsteig Pauschale.
Papa Rhein in Bingen
Das Papa Rhein liegt auf der gegenüberliegenden linken Rheinseite. Das Hotel bringt Urban-Chic inn das sonst so traditionelle Rheintal. Mit der Fähre von Rüdesheim erreicht ihr das Hotel direkt am Hafen. Ihr übernachtet in stylischen Kojen und modernen Suiten. Zu jeder Tageszeit gibt es im Papa Rhein Speisen und Getränke – ob im Restaurant Bootshaus, in der Bootshaus-Bar oder auf dem LIDO DECK. Es gibt sogar einen Rooftop-Pool und Wellness. Perfekt für einen Urlaub am Mittelrhein.
Umwelttipp: Zelten auf dem Rheinsteig
Gemäß der in Deutschland geltenden gesetzlichen Bestimmungen zum generellen Verbot von Wildcampen gibt es in den einzelnen Bundesländern nur graduelle Unterschiede. Für die Landschaften beiderseits des Rheinsteigs müssen somit die diesbezüglichen Regeln in den Städten und Gemeinden beachtet werden. Das hessische Waldgesetz bestimmt, das Wanderer bei Grundbesitzern die Zustimmung für das Abstellen von Wohnwagen und vergleichbaren fahrbaren Unterkünften sowie auch Zelten einholen müssen. Paragraf 3 des Landesforstgesetzes Nordrhein-Westfalen hebt das Campingverbot in Wäldern auf, wenn eine Erlaubnis des Grundstückseigentümers oder der jeweils zuständigen Behörde vorliegt. So ist es auch in Rheinland-Pfalz, wo laut Paragraf 22 des Landeswaldgesetzes die Zustimmung des Grundbesitzers für das Zelten im Wald vorliegen muss. Die Auswahl an modernen Campingplätzen entlang des Rheinsteigs ist so umfangreich, dass niemand zwingend sein eigenes Zelt im Wald aufstellen und eventuell Bußgelder riskieren muss.
Gibt es auf dem Rheinsteig Gepäcktransport?
Die weiter oben bereits erwähnten „Rheinsteig-Partner“ als offiziell zertifizierte Gastgeber wie auch viele andere Unterkünfte entlang des Fernwegs halten für wandernde Gäste teils recht umfangreiche Angebote für Gepäcktransport parat. Beliebt bei vielen Wanderern auf dem Rheinsteig sind auch praktische Komplettangebote, bei denen Leistungen wie zum Beispiel Übernachtungen samt Frühstück, Routenbeschreibung, Reiseunterlagen und eine Service-Hotline mit Gepäcktransfer und Weinverkostung kombiniert werden. Weitere Infos gibt es auf rheinsteig.de.
Erfahrungsberichte und Tipps
Hier findest Du Erfahrungsberichte meiner Blogger-Kollegen, die mich auf dem Rheinsteig begleitet haben.
- Happy Hiker – Rheinsteig und Rheinburgenweg
- Fußläufig erreichbar – Wie ein gemalter Zauber
- Bergparadise – Rheinsteig – ein Porträt des Fernwanderwegs durch Rheinland-Pfalz
- Wanderzentrale – ein Interview
- Outdoorsüchtig – Burgen, Wein und Rheinromantik
- Der Entspannende – Rhein, Ritter und Romantik – Wandern am Romantischen Rhein
- The Backpacker – Von Sagen und der wirklichen Welt – Rheinsteig Loreley
Fazit Rheinsteig
Der Rheinsteig fasziniert vor allem aufgrund der imposanten, faszinierenden und atemberaubenden Landschaften am Rhein. Vielerorts bieten sich beeindruckende Panoramen und fantastische Fernsichten auf malerische Berge und Täler sowie dichte grüne Wälder und zahlreiche weitere Naturdenkmäler wie das von Schiffen viel befahrene Binger Loch, der legendäre Felsen Loreley, die märchenhafte Ruppertsklamm und der sagenumwobene Drachenfels im Siebengebirge. Herrliche Impressionen und Fotomotive bieten auch die zahlreichen alten Burgen, Schlösser und Ruinen der Region, so beispielsweise diejenigen in und bei Neuwied, Bad Hönningen und Koblenz. Ich kann euch eine Wanderung auf dem Rheinsteig nur ans Herz legen. Wenn ihr schon auf dem Rheinsteig unterwegs wart, freue ich mich auf eure Erfahrungen auf dem Fernwanderweg.