Etappe V7: Vent zur Similaunhütte

Am 22.08 sind wir insgesamt sieben Stunden von Vent auf 1896 m über die Martin-Busch-Hütte auf 2501 m zur Ötzi-Fundstelle am Hauslabjoch auf 3210 m bis zur Similaunhütte auf 3019 m gewandert. Diese Etappe war einer der absoluten Höhepunkt unsere gesamten Alpenüberquerung auf dem E5 und wir sind zwischenzeitlich ganz schön an unsere Grenzen gekommen. Im Folgenden erfahrt ihr, was wir auf dem E5 erlebt haben.

Etappe V7 auf dem E5 im Überblick

↑ 3210 Höhe
↓ 1896 Tiefe
15,1 km – 7 Stunden mit Pausen
Vent – Similaunhütte
GPS Daten zum Download:
E5 – Vent – Ötzi – Similaunhütte – Etappe 7 – GPS

Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte

Gegen 07:30 verließen wir unsere Bleibe in  Vent. Für uns ging es durch den Ort über eine Kuppel in Richtung Ochsenkopflift den Berg hinauf. Wir waren hochmotiviert und freuten uns auf den Tag. Die Kräfte, die wir am Vortag gespart hatten, wollten raus. Die Landschaft Unterwegs war sehr schön grün und es plätscherten wunderschöne Wasserfälle aus den Bergen. Wir wanderten parallel zum Niedertalbach und überquerten diesen nach rund einer Stunde wandern.  Wir legten weiter an Höhenmeter zu und hinter den grünen Bergen ragten die ersten Gletscher in den Himmel. Nach rund drei Stunden wandern und 600 zurückgelegten Höhenmetern erreichten wir die Martin-Busch-Hütte. Dort gönnten wir uns einen leckeren Apfelstrudel und eine große Apfelschorle auf der Terrasse. Die Sonne leuchtet uns ins Gesicht und wir schöpften Kraft aus dieser atemberaubenden Natur.

Martin-Busch-Hütte
Martin-Busch-Hütte

Auf der Martin-Busch-Hütte trafen wir auf eine Gruppe mit Bergführer. Der Bergführer beschloss mit der Gruppe nicht wie es überall beschrieben ist erst zur Similaunhütte und dann zur Ötzi-Fundstelle zu wandern, sondern auf direktem Weg dorthin zu wandern. Wir brachen früher als die Gruppe auf und beschlossen den selben Weg zum Gletschermann Ötzi zu wählen.

Ötzi-Fundstelle: Schneefelder und Kletterpassagen

Nachdem wir die Martin-Busch-Hütte verlassen hatten hielten wir uns also nach rund 250 m rechts. Es ging steil bergauf über Geröll. Die Landschaft glich einer Mondlandschaft und wir waren umringt von Gletschern. Ein großartiges Abenteuer.  Nach einer weiteren Weggabelung wies uns ein Stein weiter den Weg nach rechts in Richtung Ötzi. 

Der Weg war nicht mehr so klar erkennbar. Bis wir plötzlich vor einem Schneefeld standen, dass auf einer relativ hohe Geröllwand führte. Viele Wanderer kamen uns entgegen, weil sie sich das nicht zutrauten. Es waren schon einige Fußspuren im Schnee. Also nahm ich allen Mut zusammen stapfte in die Fußspuren bis ich vor der Geröllwand stand. Unter der Geröllwand war ein riesige Art Gletscher-Spalte.

Wir wussten nicht so recht wir wir die Wand hochklettern sollten. Wir hatten Glück und der Bergführer erreichte mit seiner Gruppe auch die Stelle und zeigte uns den Weg und gab uns jede Menge Selbstvertrauen. Wir folgten der Gruppe bis zur Ötzi-Fundstelle und waren erleichtert, die vier Meter hohe Steinpyramide erreicht zu haben.

Ötzi, wurde am 19.09.1991 am Tiesenjoch gefunden. Der Gletscher hatte die Leiche nach 5300 Jahren freigeben. Heute kann man den Gletschermann im Museum in Bozen besichtigen.

Ötzi-Fundstelle und Steinpyramide
Ötzi-Fundstelle und Steinpyramide

Gratwanderung zur Similaunhütte

Wir folgten der Wandergruppe über den Berggrat in Richtung Similiaunhütte. Der Steig war sehr gut markiert. Er war mit Drahtseilen befestigt und ging teilweise senkrecht bergauf. Unserer Rucksäcke wogen so schwer und eigneten sich nicht wirklich zum Klettern. Auf dem Weg trafen wir auf einige Wanderer die den Weg unterschätzt hatten. Einer Frau reparierte Carola unterwegs mit Tape die Wanderschuhe, weil sich die Sole löste und sie nur schwer weitergekommen wäre.

Tipp: Wenn Ihr auf Nummer Sicher gehen wollt, nehmt den direkten Weg zur Similaunhütte und geht im Anschluss mit leichtem Gepäck zum Ötzi!

Abstieg zur Simimilaunhütte über das Hauslabjoch
Abstieg zur Simimilaunhütte über das Hauslabjoch

Kurz vor der Hütte fing es auch noch an in strömen zu regnen und ich muss gestehen meine Nerven lagen ein wenig blank. Großartig war der Blick auf den Vernagt-Stausee. Erleichtert erreichten wir nach rund sieben Stunden die Similiaunhütte.

Ausblick auf den Vernagt Stausee
Ausblick auf den Vernagt Stausee

Similaunhütte: Genuss & Entspannung

Auf der Similiaunhütte und in Südtirol angekommen, nutzten wir die Gelegenheit und gönnten uns erstmal eine heiße Schokolade zum Aufwärmen. Von der Hütte aus genossen wir den wunderbaren Blick auf das Ortlermassiv. Anschließend machten wir uns frisch und entspannten uns im Mehrbettzimmer. Abends gab es dann ein leckeres 3-Gänge-Menü von herausragender Qualität. Für die Übernachtung inklusive Halbpension (3-Gänge-Menü und Frühstück) bezahlten wir 60,00 € pro Person. Die Similaunhütte ist in Privatbesitz, daher gibt es keine Ermäßigung für Alpenvereinsmitglieder. 

Etappe 7 auf dem E5 auf Komoot

Ich habe die gesamte siebte Etappe von Vent zur Ötzi-Fundstelle bis zur Similaunhütte getrackt:

Nick Wassong
Nick Wassong
Ich bin Nick Wassong und ein leidenschaftlicher Wander- und Naturfreund. Deshalb habe ich 2018 den Blog UrbanHiker.de gegründet, auf dem ich meine Erfahrungen und Tipps für Outdoor- und Wanderaktivitäten für Anfänger und Profis teile. Mir ist es ein Anliegen, meine Leser dazu zu ermutigen, die Welt zu Fuß zu erkunden, sei es in der Stadt oder in der Natur. Ich schreibe gerne über Fernwanderwege, Alpenüberquerungen und auch Ein- und Mehrtagestouren durch Deutschland, Europa und die Welt. Seit 2021 begleitet mich meine Whippet-Hündin Asta auf meinen Touren in der Natur und in den Bergen, was uns beiden unglaublich viel Freude bereitet.

Mehr vom Autor

2 Kommentare

  1. Hallo Nick, schöne Route habt ihr gelaufen, möchten wir im Sommer 2020 auch machen….wie sieht etappe 6 aus?
    Besten Dank für deine Antwort 😉

    • Hallo Paul,

      lieben Dank für Deinen Kommentar. Die sechste Etappe führt von Wenns nach Vent. Die Berggruppen fahren mit dem Bus von Wenns nach Mittelberg. Von dort geht es hoch zur Braunschweiger Hütte. Dann geht es weiter über das Ihr müsst über das Pitztaler Jöchl auf 2.996 m. Das solltet ihr nur bei wirklich gutem Wetter machen. Sollte das Wetter zu schlecht sein, könnt ihr auch den Bus nehmen. Von dort geht es dann weiter nach Vent. Hier findest Du ein paar Infos aus 2018 und 2019 zur sechsten Etappe: https://www.urbanhiker.de/etappe-6-wenns-mittelberg-braunschweiger-huette/ Bei uns lief es etwas anders und du findest alternativen wie Du mit dem Bus nach Vent kommst. Liebe Grüße Nick

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Outdoor & Reisen mit Hund

Fernwanderwege, Joggen und andere Erlebnisse, die wir mit unserer Hündin Asta erleben, findet ihr jetzt neu im Blog. Außerdem geben wir Tipps wie ihr mit eurem Hund Spaß an gemeinsamen Abenteuern habt.

Passende Beiträge

Neuste Beiträge

Pillerseetal: Ein Paradies für Biker – 6 Top-Touren für E-Bike und Mountainbike

Das Pillerseetal gehört zu meinen Lieblingsregionen in Tirol. Hier, wo ich sowohl meine Spuren im Schnee beim Skifahren, Schneeschuhwandern und Langlaufen als auch auf...

Alpenüberquerung Garmisch-Meran mit Hund: 7 unverzichtbare Wanderhighlights

Asta und ich haben es erneut getan - wir sind von Garmisch nach Meran über die Alpen gewandert. Letztes Jahr sind meine Hündin Asta...

Weitwandern in Südtirol mit Hund: In 6-Etappen von Meran zum Gardasee wandern

Unsere sechstägige Eurohike Weitwanderung startete in der schönen Stadt Meran. Die Wanderung führte uns und unsere Hunde Asta und Sonic durch eine der schönsten...