Den einen Wanderschuh gibt es nicht, somit auch nich die ultimative Anleitung fĂŒr den perfekten Wanderschuh. Es gibt hingegen viele unterschiedliche FĂŒĂe und dazu viele unterschiedliche Anforderungen fĂŒr Wanderschuhe. Erst wenn ich mir ĂŒber den Einsatzzweck wirklich im Klaren bin, kann ich auch den richtigen beziehungsweise passenden Schuhtyp wĂ€hlen. Und hier bin ich dann auch schon bei den Wanderschuh-Kategorien, die je nach Umgebung differieren. Die Bandbreite ist zweifellos groĂ â sie erstreckt sich vom leichten Multifunktionsschuh bis hin zum Trekkingstiefel oder gefĂŒtterten Hochtourenstiefel. Gute Schuhe sind wahre SchĂ€tze â nirgends trifft diese Feststellung wohl mehr zu als auf Wanderschuhe.
- Wanderschuh anprobieren â so viel Zeit muss sein
- Welche SchnĂŒrtechniken gibt es fĂŒr Wanderschuhe?
- Wanderschuh finden in 6 Schritten
- Welche Wanderschuh-Kategorien stehen zur Auswahl?
- Material: Wanderschuhe aus Leder oder Gore-Tex?
- SchuhgröĂe: Worauf sollte man achten?
- Wanderschuhe richtig reinigen in 4 Schritten
- Wie reinige ich meine Wanderschuhe nach einer mehrtÀgigen Wanderung?
- Wie lagere ich meine Wanderschuhe richtig?
Wanderschuh anprobieren â so viel Zeit muss sein
Wichtig ist, dass ich mir bei der Anprobe im GeschĂ€ft viel Zeit lasse â ein mindestens 20-minĂŒtiges Probetragen ist Pflicht. In dieser Zeit kann ausgiebig getestet werden, bis dann schlieĂlich das endgĂŒltige Produkt gefunden ist. Am besten erfolgt der Test auf verschiedenen UntergrĂŒnden bergauf und bergab â jedes GeschĂ€ft, das professionell Wanderschuhe verkauft, sollte ĂŒber eine entsprechende Teststrecke verfĂŒgen.
Der Schuhkauf sollte auf den Abend gelegt werden, da die FĂŒĂe abends breiter als morgens sind. So kann besser eingeschĂ€tzt werden, ob der Schuh auch lĂ€ngerer Beanspruchung standhĂ€lt und gut sitzt. Die Wandersocken sollten zum Schuhkauf mitgebracht werden. Bei dieser Gelegenheit bietet sich auch gleich ein Sockenkauf mit entsprechender Beratung an. Wichtig ist auch die richtige SchnĂŒrung â hier kann der VerkĂ€ufer nich nur wichtige Hinweise geben, sondern auch zeigen, wie man die Schuhe richtig schnĂŒrt.
Wichtig: Ein robuster Schuh muss nicht immer die bessere Wahl sein â letztlich fördert das Gewicht in nicht unerheblichem MaĂe ErmĂŒdung beziehungsweise Erschöpfung. DarĂŒber hinaus kann eine zu harte Sohle je nach Untergrund nicht selten mehr schaden als nĂŒtzen. Neben Einsatzzweck und natĂŒrlich -ort erscheint letztlich der Trainingszustand des FuĂes bei der Wahl des richtigen Wanderschuhs maĂgebend. Beispielsweise habe ich mich zur Vorbereitung auf die AlpenĂŒberquerung sowohl im Sportscheck als auch im Globetrotter in Köln ausfĂŒhrlich beraten lassen. Auch wenn es einige Zeit gedauert hat, habe ich den passenden Schuh fĂŒr meine Wanderung ĂŒber die Alpen gefunden.
Welche SchnĂŒrtechniken gibt es fĂŒr Wanderschuhe?
ZweizonenschnĂŒrung: Damit soll im Schaftbereich die Spannung flexibel angepasst werden. Man schnĂŒrt die Schuhe bei dieser Technik locker bergauf und fester bergab ohne im Spann den Sitz des VorderfuĂes zu beeinflussen und die stabilitĂ€t gewahrt wird.
Flaschenzugtechnik: Diese Technik ist ideal, wenn sich die Ferse beim Wandern nach oben und unten bewegt und der FuĂ scheuert.
Wenn man einen sehr hohen Spann hat, sollte man die ParallelschnĂŒrung anwenden, um den Druck auf den Spann zu mindern.
Wanderschuh finden in 6 Schritten
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WĂ€hle den richtigen Wanderschuh
Wenn Du das erste Mal einen Wanderschuh kaufst, solltest Du Dich gut in einem SpezialgeschĂ€ft beraten lassen. Wichtig ist, dass Du die richtige Wanderschuh-Kategorie fĂŒr den richtigen Einsatzzweck auswĂ€hlst. -
Probetragen der Wanderschuhe
Nimm im GeschĂ€ft ausreichend Zeit, um den Schuh zu testen und um sicher zu gehen, dass nichts drĂŒckt. Einige GeschĂ€fte geben Dir auch die Möglichkeit den Schuh zu Hause zu testen. Su solltest ihn aber nicht verdrecken, sondern nur in den eigenen vier WĂ€nden tragen. -
Teste den Schuh auf verschiedenen UntergrĂŒnden
Professionelle Outdoor-GeschĂ€fte haben bieten verschiedne UntergrĂŒnde zum testen der Wanderschuhe. Hier solltest Du Aufstiege, Abstiege und die verschiedenen UntergrĂŒnde wahrnehmen und testen, ob der Schuh der richtige fĂŒr Dich ist.
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Kauf die Wanderschuhe am Abend
Deine FĂŒĂe sind am Abend breiter, daher bietet es sich an, den Schuhkauf auf den Abend zu verlegen.
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Wandersocken zum Schuh
Teste verschiedene Wandersocken zum Schuh, um Druckstellen zu vermeiden.
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Richtige SchnĂŒrung der Wanderschuhe
Es gib verschiedne SchnĂŒrtechniken bei Wanderschuhen, die den Druck auf den FuĂ je nach Anforderung anders verlagern.
TIPP: EIN ROBUSTER SCHUH MUSS NICHT IMMER DIE BESSERE WAHL SEIN!
Welche Wanderschuh-Kategorien stehen zur Auswahl?
Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl verschiedener Wanderschuhe und deren Einsatzzweck. Des Weiteren finden Kategorien mit den Buchstaben A bis D der Hersteller Meindl und Hanwag Beachtung. Andere Hersteller , wie zum Beispiel Salewa sortieren nach dem Schuhtyp fĂŒr das Einsatzgebiet.
Schuhtyp | Beispiel Wanderschuh | Kategorie | Einsatzgebiet | Wegbeschaffenheit |
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Multifunktionsschuhe | A | Alltag / Spaziergang | Gut befestigte Wege z.B. StÀdtereisen | |
Leichtwanderschuhe | A o. A/B | Einfache Wanderungen | Gute und weniger gut befestigte Wege z.B. Kölnpfad | |
Wanderstiefel | A/B | Einfache Wanderungen / Tageswanderungen im Mittelgebirge | Mittelgebirge z.B. Eifelsteig | |
Bergstiefel | B | Schwierige Wanderungen und leichte Trekkingtouren | Abseits der befestigten Wege z.B. AlpenĂŒberquerung E5 Oberstdorf nach Meran | |
Trekkingstiefel | B/C | Wandertouren im Hochgebirge | Hochgebirge, auch abseits der Piste z.B. Annapurna Runde im Himalaya | |
Approachschuhe | C | Holprige Wege, Geröll, FelsgelÀnde und Klettersteige | Hochgebirge / Gletscher | |
Hochtourenstiefel | D/C | Anspruchsvolle Berg- und Kletterberge | Felsiges GelÀnde, auch mit Eis und Schnee bedeckt z.B. Himalaya Mera Peak (6000er) | |
Steigeisenfester Alpinstiefel | D | Alpinstiefel â Bergsteigen unter extremen Bedingungen und zum Eisklettern | Gletschern, Eisfeldern und Schnee z.B. Himalaya Mount Everest |
Multifunktionsschuhe â Tageswanderung und SpaziergĂ€nge
Da bietet sich mir zuerst einmal der sogenannte Multifunktionsschuh an. Wenn ich Tageswanderungen auf einfachen Wanderwegen unternehmen möchte oder auf Reisen oder aber im Alltag unterwegs bin, sind (halbhohe) Multifunktionsschuhe eine gute Wahl. Diese sogenannten âLow-Cut-Modelleâ beziehungsweise Halbschuhe besitzen in der Regel eine sehr gut gedĂ€mpfte Sohle, welche sich als nicht sonderlich steif erweist und ein griffiges Profil besitzt.
Das Obermaterial ist Leder genauso wie Synthetik oder eine Kombination der beiden. Um die Multifunktionsschuhe auch bei jedem Wetter optimal einsetzen zu können, sollte auf eine wasserdichte und zugleich atmungsaktive Membran, zum Beispiel Gore-Tex, geachtet werden. Eine praktische SchnellschĂŒrung sollte den Ein-/Ausstieg erleichtern.
Leichtwanderschuhe â Tageswanderung auf einfachen Wanderwegen
Die nÀchste Kategorie sind die Leichtwanderschuhe. Letztere bieten deutlich mehr Halt und auch NÀsseschutz, weshalb deren Schaft meist knöchelhoch und die Sohle etwas steifer ist, wenngleich sie sich jedoch kaum weniger geschmeidig als ein Turnschuh tragen.
Leichtwanderschuhe erweisen sich als geradezu ideal bei Tageswanderungen mit wenig GepĂ€ck auf vergleichsweise einfachen Wanderwegen sowie in hĂŒgeligem GelĂ€nde. Leichtwanderschuhe bringen ein Gewicht von etwa 500 bis 700 Gramm auf die Waage â wohlgemerkt pro Schuh (Gr. 43).
Wanderstiefel fĂŒr Tageswanderungen im Mittelgebirge
Wenn ich eine Tageswanderung im Mittelgebirge machen möchte und mein Rucksack nicht allzu schwer ist, dann empfiehlt sich ein stabiler Wanderstiefel. Diese Art von Stiefeln trotzen auch ruppigen Wegen problemlos. Sie besitzen mit ihrem festeren und höheren Schaft eine bessere StĂŒtzfunktion als Leichtwanderschuhe. DarĂŒber hinaus erweist sich die Sohle in puncto Konstruktion steifer.
Dadurch haben Steine und Wurzeln kaum eine Chance, sich schnell durchzudrĂŒcken. Das Obermaterial besteht in der Regel aus Leder, mitunter auch mit Cordura-EinsĂ€tzen. Das Gewicht von Wanderstiefeln betrĂ€gt bei Gr. 43 etwa 650 bis 900 g fĂŒr einen Stiefel. In der kalten Jahreszeit erscheinen gefĂŒtterte Winterwanderschuhe, die viele Hersteller im Programm fĂŒhren, besonders attraktiv.
Bergstiefel fĂŒr schwierige Wanderungen
Im Hochgebirge sollte der Wanderer den soliden Bergstiefel nehmen. Diese Wanderschuhe zeichnen sich zumeist durch eine brettsteife Sohle aus. Letztere ist jedoch so vorgewölbt, dass sich durchaus lĂ€ngere Wege damit zurĂŒcklegen lassen. Der ganz ĂŒberwiegende Teil dieser Bergschuhe ist fĂŒr halbautomatische Steigeisen ausgelegt. Der Schaft erweist sich nicht selten niedriger als bei Trekkingstiefeln â so ist die Beweglichkeit beim Klettern eher gegeben. In puncto Gewicht zeigt die Waage 900 bis 1200 g fĂŒr jeden Schuh an (Gr. 43).
Trekkingstiefel fĂŒr Wandertouren im Hochgebirge
Wer als Trekkingfan schwer beladen unterwegs ist, sollte besser zum robusten Trekkingstiefel greifen. Bei diesen speziellen Trekkingschuhen handelt es sich um Wanderschuhe mit einem sehr festen, ziemlich stabilen und dabei gleichzeitig hohen Schaft. Dadurch wird der FuĂ im weglosen GelĂ€nde selbst mit vollem Rucksack auĂerordentlich gut gestĂŒtzt. Die Sohle erweist sich als steif, jedoch nur mĂ€Ăig gedĂ€mpft â letzteres erlaubt gute Trittsicherheit. Bei einer reinen Zelttour erscheint auch bei Lederstiefeln eine Funktionsmembran unerlĂ€sslich â so trocknen sie schneller. Was das Gewicht von Trekkingschuhen betrifft, so liegt dieses oftmals bei ĂŒber 800 g fĂŒr jeden Schuh (Gr. 43).
Approachschuhe oder Zustiegsschuhe
Bei Bergtouren ohne Gletscherkontakt genauso wie bei leichter Kletterei und Klettersteigen erweisen sich sogenannte Approachschuhe als ideal. Bei diesen Zustiegschuhen handelt es sich in der Regel um knöchelhohe Stiefel mit einem weichen Schaft â die Sohle ist relativ steif, kaum gedĂ€mpft. Auf diese Weise ist sowohl kontrolliertes Steigen auf Fels als auch bequemes Wandern auf Wegen möglich â hohe TrittprĂ€zision inklusive. Die Approachschuhe sind vornehmlich aus Leder, nicht selten dazu mit einer Funktionsmembran versehen. Das Gewicht bewegt sich im Bereich von 550 bis 900 g je Schuh (Gr. 43).
Hochtourenstiefel fĂŒr anspruchsvolle Berg- und Klettersteige
Wer anspruchsvolle Touren in eher extremem GelĂ€nde unternimmt, benötigt zweifellos robustes Schuhwerk. Keine Frage: In puncto Hochtouren â egal ob in Feld oder Eis â und Expeditionen erweisen sich Hochtourenstiefel am geeignetsten.
Durch ihre extrem steife Sohle in Verbindung mit minimaler DĂ€mpfung stellt auch das Anbringen von Automatik-Steigeisen kein Problem dar. DarĂŒberhinaus verfĂŒgen Hochtourenstiefel ĂŒber einen vergleichsweise hohen Schaft, bei einigen Alpinstiefeln sogar mit integrierten Gamaschen.
Zudem sind Hochtourenstiefel in der Regel hervorragend gegen KĂ€lte isoliert â so können die FĂŒĂe selbst in eisigen Extremregionen kaum einfrieren. Hochtourenstiefel wiegen mindestens 1000 g pro Stiefel (Gr. 43).
Wenn die Auswahl auch noch so schwer fallen mag â das FuĂgefĂŒhl wird letztlich den richtigen Weg weisen.
Material: Wanderschuhe aus Leder oder Gore-Tex?
Wanderschuhe aus Leder
Leder ist wesentlich atmungsaktiver und passt sich den FĂŒĂen sehr gut an. Des Weiteren lassen sich Lederschuhe imprĂ€gnieren, indem man sie wachst. Vorteilhaft bei Lederschuhen ist auĂerdem eine lange Lebensdauer und sie lassen sich immer wieder neu besohlen. Problematisch sind Lederschuhe bei dauerhaftem Regen, da sich die Schuhe mit Wasser voll saugen und nicht mehr trocken werden. Das Einlaufen von Bergstiefeln aus Leder dauert wesentlich lĂ€nger.
Wanderschuhe aus Gore-Tex
Gore-Tex Schuhe sind wasserdicht und somit ideal bei Feuchtigkeit und Regen. Des Weiteren sind sie nicht sehr atmungsaktiv. Bei warmen Temperaturen wird es extrem warm in Gore-Tex Wanderstiefeln. Die Lebensdauer der Gore-Tex Bergstiefel ist eher begrenzt und sie lassen sich nur bedingt reparieren. Gore-Tex Bergstiefel erkennt man an dem GTX in der Bezeichnung.
SchuhgröĂe: Worauf sollte man achten?
Die richtige GröĂe der Bergstiefel lĂ€sst sich sehr gut ermitteln, indem man beide Einlegesohlen aus dem Schuh heraus nimmt und sich auf diese stellt. BĂŒndig mit der Ferse, sollte vom groĂen Zeh noch ein Finger breit Platz im Schuh vorhanden sein. Ich habe normalerweise die SchuhgröĂe 42 EU bzw. 8 UK und in den Bergstiefeln die GröĂe 43 bzw. 9 UK. Ein zu kleiner Schuh fĂ€llt dann auf, wenn es bergab geht und die Zehen vorne dran stoĂen. Bei einer AlpenĂŒberquerung lĂ€uft man grundsĂ€tzlich sehr viel bergab. Ist der Schuh zu groĂ, können Falten entstehen und der VerschleiĂ ist an den faltigen Stellen höher.
Wanderschuhe richtig reinigen in 4 Schritten
Wenn sie mich Kilometer um Kilometer zuverlĂ€ssig getragen haben, steht letztendlich Schuhpflege auf dem Plan â schlieĂlich sollen die guten StĂŒcke lange halten. Besonderen Aufwand muss ich dazu eigentlich nicht betreiben. Den Aufwand nach den Wandertouren danken uns die Wanderschuhe: Auch sie wollen sauber und gepflegt entspannen und begleiten uns spĂ€ter zuverlĂ€ssig und immer wieder wie neu.
Grundreinigung der Wanderschuhe
Zuerst entferne ich die SchnĂŒrsenkel und die eingelegte Sohle aus meinen Wanderschuhen. Mithilfe einer robusten ScheuerbĂŒrste und mit warmem Wasser bĂŒrste ich die AuĂenseiten grĂŒndlich ab, bis der ganze Schmutz auch vollstĂ€ndig verschwunden ist. Ganz schnell muss man sein, um die Innenseiten grĂŒndlich zu reinigen. Ich lasse die Schuhe kurzzeitig mit lauwarmem Wasser volllaufen, dem ich ein wenig SpĂŒlmittel zugesetzt habe. Die Reinigung der Innenseiten erfolgt schnell mit einem weichen Tuch â die harte WurzelbĂŒrste nehme ich nicht, um das hochwertige Innenfutter nicht zu beschĂ€digen.
Trocknung der Wanderschuhe
Es hat sich bewĂ€hrt, die Schuhe einfach fĂŒr drei bis vier Tage an einem trockenen Ort und am besten bei Zimmertemperatur zum Trocknen hinzustellen. In die NĂ€he einer Hitzequelle gehören die feuchten Wanderschuhe niemals, denn dann könnten sowohl das Leder als auch die Verklebungen beschĂ€digt werden.
Das Trocknen geht etwas schneller, wenn die Schuhe fest mit Zeitungspapier ausgestopft werden. Das Papier muss aber in regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden erneuert werden, damit sich nicht etwa Schimmel bildet.
Pflege der Wanderschuhe
Nach dem Trocknen wird nĂ€hrende Pflege besonders wichtig: Dazu nehme ich entweder klassisches Schuhwachs oder ein spezielles dickflĂŒssiges Pflegemittel. Lederfett benutze ich nicht â nach meinen Erfahrungen verstopft es die Poren, auch festgeklebte Gummiteile könnten sich peu Ă peu ablösen.
Das Pflegemittel trage ich am liebsten mit einem Tuch auf â auch mit einer weichen BĂŒrste sollte das Auftragen gut funktionieren. Manche FlĂŒssigpflegemittel können auch dĂŒnn aufgesprĂŒht und anschlieĂend mit einem Schwamm gleichmĂ€Ăig verteilt werden.
Hochwertige Pflegemittel sorgen dafĂŒr, dass das Ledermaterial schön geschmeidig bleibt. Zudem werden damit die Wasser abweisenden Eigenschaften zuverlĂ€ssig konserviert. Ich benutze danach einen Föhn. Ein lauwarm eingestellter Luftstrom unterstĂŒtzt die Pflegemittel beim Einziehen in das Leder. Wachs auf den Mesh-EinsĂ€tzen hat allerdings eine verheerende Wirkung: Die Poren verstopfen und die AtmungsaktivitĂ€t ist an dieser Stelle vernichtet.
Nun kommen noch sĂ€mtliche Ăsen und Haken an die Reihe: Um die korrosionsanfĂ€lligen Teile wirksam zu schĂŒtzen, benutze ich ein wenig Vaseline oder etwas Wachs.
Herkömmliche Feuchtigkeitscreme ist ein Geheimtipp zur wirksamen Pflege des Schaftleders. FĂŒr die hochwertigen Volllederschuhe benutze ich eine spezielle Ledermilch. Damit reibe ich das Innere der Schuhe von Zeit zu Zeit ein. Dagegen benötigen Gore-Tex-Futter keine gesonderte Pflege. Zur Reinigung und Pflege moderner Gore-Tex-Schuhe sollten die Pflegehinweise der Schuhhersteller beachtet werden â stark öl- und fetthaltige Reinigungs- und Pflegeprodukte sind tabu, nichtsdestotrotz kommen auch hier lauwarmes Wasser, weiche TĂŒcher und BĂŒrsten sowie zuverlĂ€ssige ImprĂ€gniermittel zum Einsatz.
Nachbehandlung der Wanderschuhe
Im Anschluss an die Behandlung mit Wachs sieht Leder manchmal speckiger und etwas dunkler aus. Allerdings ist die Funktion des Leders nicht beeintrĂ€chtigt. Wer will, bearbeitet die OberflĂ€che von Veloursleder mit einer VelourslederbĂŒrste oder ganz besonders vorsichtig mit DrahtbĂŒrste. Durch das Aufrauen sieht das Leder wieder schöner aus.
Zuweilen treten ĂŒble GerĂŒche auf. Die eliminiere ich mit einem Schuhdeodorant.
Wie reinige ich meine Wanderschuhe nach einer mehrtÀgigen Wanderung?
MehrtĂ€gige Wandertouren machen besonderen SpaĂ â aber ein Set mit Reinigungsmittel, BĂŒrsten und Lappen schleppe ich dabei nicht mit. Deshalb ist es besonders wichtig, die Wanderschuhe abends gut auslĂŒften zu lassen: Ich öffne die SchnĂŒrungen so weit wie möglich und nehme beide Einlegesohlen heraus.
Die Schuhe sollen trocken werden â allerdings auch hier nicht an einem Ofen, einem Kamin oder an einer sonstigen Heizquelle. Vielmehr trocknen Wanderschuhe unterwegs auch bei Zimmertemperatur.
Besonders groben Dreck kann ich an einem Bach abwaschen. Manchmal gibt mir auch der HĂŒttenwirt einen Eimer mit lauwarmem Wasser. Wer seinen Lederschuhen dann doch noch ein wenig Pflege zukommen lassen will, hat eine kleine Tube Wachs im Rucksack.
Wie lagere ich meine Wanderschuhe richtig?
Vor dem Einlagern kontrolliere ich die Schuhe kritisch: Abgelaufene Sohlen erneuert der Schuster fachmĂ€nnisch, sofern die Sohlen nicht angenĂ€ht oder angespritzt sind. Hochwertige Wanderschuhe repariert auch der Hersteller. Zudem werden dann gelegentlich verschlissene Kleinteile wie Ăsen aus Metall etc. erneuert. Meine guten Wanderschuhe lagere ich trocken, luftig und kĂŒhl im Schuhbeutel oder im Karton. GroĂe Hitze ist nicht gut fĂŒr sie â auch nicht bei einer lĂ€ngeren Lagerung im sommerlich aufgeheizten Kofferraum des Autos. Damit die Schuhe lange ihre Form behalten, kommen in den Lagerzeiten Schuhspanner oder auch trockenes Zeitungspapier zum Einsatz.
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